Frauen an die Macht

Ich weiß nicht, wie ich darauf gekommen bin, mir dieses Buch zu kaufen und in den Urlaub mitzunehmen… wirklich, im Nachhinein kann ich mir nur selbst raten: Augen auf beim Buchkauf!!! Karen Duve gehört natürlich zu den etablierten Autorinnen unserer Zeit, von daher kann man oder frau schon einmal auf den Gedanken kommen, ein Buch von ihr lesen zu wollen.

Also, auf geht’s zur Story, die offiziell als Psychothriller bezeichnet wird – hat da jemand mal das Buch gelesen, echt jetzt, Psychothriller? … Nun gut. Frauen regieren in der Zukunft die Welt (darüber kann man ja mal nachdenken, oder?). Aber sie handeln keinen Deut besser als ihre männlichen Vorgänger (Moment mal, werden wir nicht momentan bereits von einer Frau regiert?). Auch die Frauen der Zukunft mutieren zu Machtwesen, die nun die Männer unterdrücken. Darum sperrt Sebastian Bürger seine Frau, eine Ministerin der Regierung (für alles Mögliche…) in den Keller und hält sie als willige Sexsklavin. Sex sells, Frau Duve? Dazu noch eine Menge sprachliche Grobheiten und Ausrutscher („lackierte Fotzenpfoten“), oh, je…

Ich bin enttäuscht. Da handelt es sich um einen ausgewiesenen Zukunftsroman und alles, was man von der Zukunft erfährt, spielt in einem Keller, der mit IKEA Möbeln eingerichtet ist. Da wäre ich doch lieber mit der Frau Ministerin zur Arbeit gegangen, vielleicht hätte ich da mehr über die Probleme der Zukunft erfahren (gähn). Die Personen sind allesamt keine Sympathieträger, kein einziger von ihnen. Sie sind nicht nur doof, sondern einige einfach nur böse. Da wünscht man sich, diese Welt möge so schnell wie möglich untergehen. Da gibt es nichts mehr, wofür es sich zu kämpfen lohnt. Wollte Karen Duve mir das sagen?

Nach uns die Sintflut?

Noch nicht einmal der Autorin selbst scheint es Spaß zu machen, aus ihrem Werk zu lesen. In einer kurzen Videosequenz bei amazon wirkt sie, als hätte sie eine saure Zitrone verschluckt. Vielleicht hält der Verlag sie im Keller gefangen und hat sie zu dieser Video-Botschaft gezwungen? Mittlerweile schließe ich nichts mehr aus…

Karen Duve: Macht, Galiani-Berlin, 416 Seiten

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