Leichte Kost

Wenn man die Liste meiner Bücher auf diesem Blog ansieht, sind romantische Geschichten unterrepräsentiert. Und ich muss zugeben: Auf die Reihe des französischen Bestsellerautors Antoine Laurain bin ich nicht selbst aufmerksam geworden – die Bücher wurden mir geschenkt. Das Layout der Bücher gefiel mir allerdings auf Anhieb, zwei der drei habe ich mittlerweile gelesen.

Das Bild aus meinem Traum ist Laurains erstes Werk. Der Pariser Anwalt und Kunstsammler Pierre-François stößt auf ein Gemälde, das einen Adligen zeigt, der ihm wie ein Ei dem anderen gleicht. Er beginnt zu recherchieren und fährt in die Bourgogne, um Schloss Mandragore zu besuchen. Dort angekommen, hält man ihn überall für den verschollenen Grafen des Schlosses. Für Pierre-François ergibt sich die einmalige Gelegenheit, ein neues Leben anzufangen… vor allem, weil er sein Pariser Leben nicht allzu sehr vermisst. Das Bild aus meinem Traum erzählt eine Geschichte von Glück und Selbstfindung.

„Dieses Portrait von mir, das zweieinhalb Jahrhunderte zuvor angefertigt worden war und nun in meinem sechsundvierzigsten Lebensjahr auftauchte, war der Wendepunkt eines vor langer Zeit begonnenen Anhäufens von Dingen. Jahr um Jahr, Gegenstand um Gegenstand, Rechnung um Rechnung, bis zu diesem späten Vormittag im Saal 8 im Auktionshaus Drouot.“

(Ich kenne das Anhäufen von Dingen auch – nur leider sind es in meinem Fall keine Kunstschätze…)

In Liebe mit zwei Unbekannten finden ein Mann und eine Frau durch einen Zufallsfund und einige überraschende Wendungen zueinander. Laure arbeitet als Vergolderin in Paris. Eines nachts wird sie auf der Straße überfallen, verletzt und ihre teure Handtasche wird gestohlen. Während Laure an den Folgen des Überfalls leidet, findet der Buchhändler Laurant ihre Tasche im Müll. Ihm kommt es seltsam vor, dass eine Frau eine so schöne und neu wirkende Tasche einfach achtlos wegwirft und nimmt sie mit. (Recht hat Laurant – ich würde auch NIEMALS eine Handtasche in den Müll werfen…) In der Tasche stößt er auf ein kleines Notizbuch mit persönlichen Notizen – anhand dieser Zeilen verliebt er sich in die Taschenbesitzerin und beginnt, nach ihr zu suchen.

„Die Suche endete hier. Ohne ihren Nachnamen würde er nicht weiterkommen. Die Vorstellung, all die Dinge nacheinander wieder in die Tasche räumen zu müssen, um sie dann ins Fundbüro in der Rue des Morillons zu bringen, war so grässlich wie die, ein Tier unter dem Vorwand, man könne sich nicht mehr darum kümmern, ins Tierheim zu bringen.“

Antoine Laurains Geschichten tragen oft märchenhafte Züge – und durch kleinere Wirrungen und Wendungen kommt alles zu einem guten Ende: Pierre-François findet das Glück und Laure und Laurant finden die Liebe. Und so wird es auch mit dem Hut des Präsidenten sein (im Originaltitel: Mitterrand). Der Hut des Präsidenten geht verloren, wandert von Kopf zu Kopf und scheint denjenigen, die ihn tragen, Glück zu bringen …

„In der Hutsache bewegt sich nichts mehr, Monsieur le Président … sollen wir die Überwachung fortsetzen?“ – „Nein“, antwortete das Staatsoberhaupt nach kurzer Überlegung. „Lassen wir dem Schicksal seinen Lauf“, fügte er versonnen hinzu.

Antoine Laurains Bücher bieten Wohlfühlatmosphäre: Eine leichte, unterhaltsame Lektüre für Zwischendurch mit Happy-Ende-Garantie! Und ich sehe mich selbst in einer Brasserie sitzen mit einem Glas Wein und über das Leben schmunzeln…

Das Bild aus meinem Traum, Atlantik Verlag, 192 Seiten, 2016.

Liebe mit zwei Unbekannten, Atlantik Verlag, 240 Seiten,2015.

Der Hut des Präsidenten, Atlantik Verlag, 240 Seiten, 2017.

Antoine Laurain bei Hoffmann und Campe

Antoine Laurain bei lovelybooks

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